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Islamischer Religionsunterricht? (Anspruch von muslimischen Schülern)

HABEN MUSLIMISCHE SCHULKINDER EINEN ANSPRUCH AUF EINFÜHRUNG VON ISLAMISCHEM RELIGIONSUNTERRICHT AN IHRER ÖFFENTLICHEN SCHULE?

Ob das einzelne Schulkind einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf Erteilung von Religionsunterricht in seiner Konfession hat, ist in der juristischen Literatur umstritten.
Zwar haben die Religionsgemeinschaften gemäß Artikel 7 Absatz 3 Grundgesetz einen Anspruch gegenüber dem Staat auf Durchführung von islamischen Religionsunterricht, wenn sie die Voraussetzungen hierfür erfüllen (siehe dazu: hier).2  Ob die Religionsgemeinschaften allerdings von ihrem Recht Gebrauch machen, liegt in ihrem Ermessen.3  Der Staat kann diese nicht dazu zwingen, den Unterricht zu erteilen.4

Verneinend: Kingreen/Poscher, Grundrechte-Staatsrecht II, 33. Aufl. 2017 Rn. 786; Jeand´Heur/Korioth, Grundzüge des Staatskirchenrechts, 2010 Rn. 311; Pieroth/Schlink, Grundrechte, 20. Aufl. Rn. 670; Thiel, in: Sachs (Hrsg.), GG-Komm., 8. Aufl. 2018, Art. 7 Rn. 45; Renck, Zur grundrechtlichen Bedeutung von Art. 7 III GG, in: NVWZ 1992, S. 1171; bejahend dagegen Badura, in: Maunz/Dürig, Lfg. 74, Art. 7 Rn. 83f.; AK-Richter, Art. 7 Rn. 55; Robbers, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG, Bd. 1, 6. Aufl. 2010, Art. 7, Abs. 3 Rn. 123; De Wall, Das Grundrecht aus Religionsunterricht: Zur Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerden gegen das Brandenburgische Schulgesetz, in: NVwZ 1997, S. 465 (466); Viellechner, Anspruch auf islamischen Religionsunterricht, in: JURA 2007, 298 (305).

2 Beck/OK, Grundgesetz/Germann, 38. Ed. 15.8.2018, GG, Art. 7 Rn. 44.1.

3 Beck/OK, Grundgesetz/Germann, 38. Ed. 15.8.2018, GG, Art. 7 Rn. 44.1.Beck/OK, Grundgesetz/Germann, 38. Ed. 15.8.2018, GG, Art. 7 Rn. 44.1.

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